Region | Simplonpass
Armee will «Barralhaus» weiter nutzen
Das historische «Barralhaus» auf dem Simplonpass steht leer. Dies könnte sich bald ändern: Die Armee plant den Ausbau des Artilleriestandorts auf dem Simplonpass.
Das auf dem Simplonpass im Gebiet «Spittelboden» gelegene «Barralhaus» ist seit 2007 im Besitz des VBS. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde es von der Armee als Truppenunterkunft genutzt. Seither aber nicht mehr. Es steht leer. Der Grund: Es ist in einem schlechten Zustand. In diesem Zusammenhang stellen sich für den Gemeindepräsidenten von Simplon Dorf, Martin Rittiner Fragen: «Für den Fall, dass die Armee den Simplonpass als Ausbildungsstandort in Zukunft weniger nutzen wird, so wirkt sich das ziemlich sicher auch auf die Zukunft des ‹Barralhaus› aus.» Er hoffe nicht, dass es soweit komme. «Nach meinem heutigen Kenntnisstand hält die Armee mittelfristig am Übungsstandort Simplon in der heutigen Form fest», so Rittiner. Falls die Armee wider Erwarten ihre Präsenz auf dem Simplon jedoch einschränken würde und damit das Gebäude allenfalls an die Gemeinde abtreten würde, so würde dies eine immense Herausforderung für Simplon Dorf bedeuten. Komme hinzu, dass die Armee für die Gemeinde ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor darstelle.
Armee mit klarem Bekenntnis
Auf dem Simplonpass werden jedes Jahr zwei WKs durchgeführt. Zudem absolvieren dort auch Rekrutenschulen Teile ihrer Ausbildung. Gemäss dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) werden dazu als alternative Unterkünfte der Stockalperturm, die Gebirgsunterkunft Simplon sowie die Gemeindeunterkünfte Gondo und Simplon Dorf benutzt. Somit stellt sich nun die Frage, ob das «Barralhaus» bei der zukünftigen Planung des Standorts Simplon überhaupt noch eine Rolle spielt? Das VBS teilt diesbezüglich mit: «Der Artilleriestandort Simplon ist für die Armee wichtig. Die langfristige Nutzung ist auch mit dem neuen Stationierungskonzept vorgesehen.» Es seien sogar Investitionen in den Ausbau des Standorts geplant. Demnach werde in einem nächsten Schritt mit einer Machbarkeitsstudie die weitere Nutzung des
Gebäudes geprüft.
Lange Geschichte
Der Geistliche Pierre Barral begann 1902 mit dem Bau des «Barralhauses». Damit wollte er für die Schüler seiner Missionsgesellschaft ein Ferienhaus in den Bergen realisieren. Dabei ging er in Konkurs. Mit der Gründung einer neuen Kongregation wurde es um 1924 als Ferienheim für die Seminaristen fertiggestellt.
Peter Abgottspon
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