E-Health | Das Wallis im Zeichen der digitalen Gesundheit
Virtuelle Maus erhält Preis
Am ersten Juniwochenende fand in Siders der erste Hackathon der Schweiz zur digitalen Gesundheit statt. Während 40 Stunden entwickelten Spezialisten verschiedene Projekte zum Bereich E-Health. Das Siegerprojekt: Eine virtuelle Maus. Damit können selbst Schwerstbehinderte mit den Augen und einfachen Kopfbewegungen einen Computer steuern.
Der Walliser Arkathon wurde aus dem international erfolgreichen Hakathon-Konzept abgeleitet: «In einem Entwicklungsmarathon von rund 40 Stunden am Stück trafen sich Informatiker verschiedenster Couleur und produzierten Lösungen für reale Herausforderungen des Gesundheitswesens», erklären die Initianten von The Ark den Anlass. Die Herausforderungen wurden dabei von Professionellen, darunter Ärzten, Pflegepersonal oder Rettungsspezialisten, gestellt.
«Die zu lösenden Probleme waren tief in der Berufswelt des Gesundheitswesens verankert und das Potential für Geschäftsinnovationen deshalb entsprechend interessant.» Wie Sébastian Mabillard, Verantwortlicher des Bereich E-Health bei der Stiftung The Ark, betont, seien die Resultate des Arkathons denn auch sehr erfreulich ausgefallen. «Rund dreissig Entwickler und zwölf Projektverantwortliche konnten unter optimalen Bedingungen an den Projekten arbeiten.» Der Anlass hätte auch Informatiker und Designer von ausserhalb der Kantonsgrenzen angelockt, so etwa aus der Deutschschweiz, Frankreich und Italien.
Mit den Augen und dem Kopf
Entwickelt wurden dabei unter anderem ein Therapiespiel für Kinder mit Mukovizidose, eine Applikation zur 3D-Visualisierung von Wunden, ein Organspender-Register oder eine Walliser Gesundheitskarte. Von der Jury zum Siegerprojekt gekürt wurde schliesslich ein Projekt, dass die Entwicklung einer virtuellen Maus umsetzte. Die Maus ermöglicht Personen, die aufgrund einer Behinderung ihre Arme und Hände nicht mehr gebrauchen können, eine Bedienung des Computers mittels der Augen und Kopfbewegungen.
Die beiden Entwickler des Siegerprojekts, Carlos Becker und Kenneth Funes, erhielten am Ende der Veranstaltung den Hauptpreis von 25'000 Franken zugesprochen, davon 10'000 Franken in bar. Das Projekt wurde zudem am 11. Juni am dritten E-Health-Tag im TechnoArk in Siders präsentiert. Die Veranstaltung zum Thema digitale Gesundheit, bei der rund 150 Fachpersonen und Interessierte teilnahmen, widmete sich ganz der Frage der digitalen Möglichkeiten in der Medizin. Unter den Teilnehmern befanden sich unter anderen auch Vertreter der internationalen Unternehmen Orange, Samsung und Hitachi.
Brücken für die Wirtschaft
Seit einigen Jahren entwickelt die Stiftung The Ark gezielt Aktivitäten und Projekte in sogenannten transversalen Bereichen wie E-Health (elektronische Lösungen und Dienstleistungen für das Gesundheitswesen). Diese Bereiche sollen klassische Fachgrenzen verschwinden lassen und Wertschöpfungpotentiale für Firmen im Kanton schaffen. Diese Potentiale für das Wohl der Walliser Wirtschaft zu realisieren, sei für die Zukunft ein wichtiger Entwicklungsschwerpunkt der Stiftung The Ark. «Die Brücken, die damit zwischen verschiedenen Branchen, verschiedenen Kompetenzen und letztendlich verschiedenen KMU unserer Region gebaut werden, lassen neue Wertschöpfungssysteme und Produkte entstehen.»
pmo
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