Tierschutz | Tiere auf Oberwalliser Alpe zurückgelassen
Schafe per Helikopter evakuiert
Am Mittwoch sind mehrere auf einer Alpe im Lötschental zurückgelassene Schafe gerettet worden. Aufgrund der Wetterlage wurden die Tiere mit einem Helikopter ausgeflogen. Nicht alle konnten gerettet werden.
«Wir haben am Sonntag von einer Drittperson eine Meldung erhalten, wonach sich auf der besagten Oberwalliser Alpe noch mehrere Schafe befinden», erklärt Daniel Pfaffen vom Tierschutz Oberwallis eine Facebook-Meldung vom Donnerstag. «Für uns handelte es sich klar um einen Notfall, da die relativ hoch gelegene Alpe bereits total verschneit ist. Die Tiere hatten keine Möglichkeit mehr, etwas Essbares zu finden.» Wie Kantonstierarzt Jérôme Barras auf Anfrage von 1815.ch bestätigt, hat sich der Vorfall auf einer Alpe bei Wiler im Lötschental abgespielt.
Ein Schaf verendet
Da die Alpe zu Fuss oder per Auto nicht mehr zugänglich war, konnte sich der Tierschutz laut Pfaffen nicht für eine Überprüfung vor Ort begeben. Man betrieb darum noch am Sonntag grossen Aufwand und konnte den Besitzer schliesslich ausfindig machen. «Die Person war allerdings überhaupt nicht kooperativ», so Pfaffen. Trotz nachdrücklichem Hinweis des Tierschutzes habe sie kein Interesse an den Tieren gezeigt. «Wir mussten den Fall deshalb direkt ans Veterinäramt weitermelden.»
Dieses hat sich der Angelegenheit in der Folge angenommen. Am Mittwoch sind nun nach Intervention des Amts mehrere Tiere per Helikopter von der Alpe geflogen worden. «Ein Schaf war bereits verendet. Es ist zudem davon auszugehen, dass bei der Aktion nicht alle Tiere im Gebiet geortet und evakuiert werden konnten», erklärt Pfaffen weiter. Soweit er informiert sei, seien fünf bis sieben Tiere ausgeflogen worden. Über die Rasse der Schafe könne er jedoch keine genauen Angaben machen.
Sanktionen offen
«Derzeit wissen wir nicht, was genau mit dem Besitzer nun passiert. Wir hoffen aber sehr, dass er zur Rechenschaft gezogen wird», betont Pfaffen. Der Tierschutz selbst könne keine Tierhalteverbote aussprechen oder sanktionieren. Als Vermittler zwischen Halter und Kanton suche man immer zuerst das Gespräch mit den Besitzern. Wird keine Lösung gefunden oder zeigen sich Halter nicht kooperativ, würden die Fälle dann nach Sitten weitergemeldet.
Der Kanton wird über allfällige Massnahmen entscheiden müssen. «Die Hintergründe in diesem Fall werden genau geprüft. Es muss abgeklärt werden, warum die Tiere auf der Alpe zurückblieben sind», informiert Kantonstierarzt Barras im Gespräch. Grundsätzlich seien jeweils mehrere Gründe möglich, weshalb eine Vorveruteilung nicht angebracht sei. So gebe es im Herbst immer wieder auch Rinder oder Schafe, die nicht mehr einfangen werden können.
Sehr traurige Fälle
Der Tierschutz Oberwallis hat inzwischen zahlreiche Rückmeldungen zum Vorfall erhalten. «Die Geschichte macht schnell die Runde», so Pfaffen. Er ist vorübergehend bis zur nächsten GV als Präsident des Tierschutz Oberwallis im Amt. Derzeit sei man dran, sich neu zu strukturieren und junge Leute als aktive Helfer in den Verein einzubinden. Künftig wolle man auch offensiver kommunizieren. «Teils sind es schon sehr traurige Fälle, mit denen wir konfrontiert werden.»
pmo
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Kommentare
lynx - ↑3↓2
an Schafhirt:
Ein solches Verhalten bezüglich Sömmerung der Alpschafe "war" bis anhin üblich. Auch der "fahrlässige" Umgang mit den Ohrmarken. Doch mittlerweile schauen offenbar sowohl das BAFU wie auch die Versicherungen genauer hin und kürzen oder streichen die Direktzahlungen und Ersatzbeträge, es soll auch schon zu Rückforderungen gekommen sein. Weshalb wohl hat man bis anhin im "Mittsommer" jeweils versucht, die weitverstreuten Schafe mit dem "Geleck" wieder zusammenzuziehen ?
Weshalb wohl fühlen sich die Bartgeier hier im Wallis so wohl, dass gleich drei erfolgreiche Brutpaare für diese Saison hier (Zermatt, Leukerbad, Derborence) und auf so engem Raum nachgewiesen werden konnten und diese "Feriendestinationen" brüsten sich auch noch damit ? Sie ernähren sich wohl kaum nur von den Resten des Fallwildes (Knochen).
Ein weiteres trauriges Beispiel eines Tierhalters im Umgang mit seinen Tieren haben wir ja auch noch vor Augen (2 Kühe), doch offenbar ist vielen vergessen gegangen, welches schwerwiegendere Drama sich im "Nikolaital" abgespielt haben muss....????
Es ist auch komisch, dass dieser Verein "Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere" zu einem solchen Verhalten eines "ihrer Tierhalter" keine Stellung bezieht und öffentlich dazu Auskunft gibt...????
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Ulrich Heimberg - ↑19↓12
"Ob der Schafhalter bestraft wird, muss noch abgeklärt werden ............" Typische Walliser-Haltung in Tierschutzfragen. Permanent gegen den Wolf Stimmung machen und seine Schafe "verrecken" lassen ! Verbot zur Tierhaltung für den Halter und eine saftige, empfindliche Busse !
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Petschi - ↑59↓7
Dem Halter sollten für die nächsten 5 Jahre keine Subventionen mehr Bezahlt werden. Die Dei Tierhaltung auf Lebzeiten Verbieten. Die Gelder für solche Tierhalter werden viel zu wenig Gestrichen.
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Schafhirt - ↑44↓35
So hat die Walliser-Schafalpung jahrzehntelang funktioniert: Im Frühling rauflassen und im Herbst runterholen was noch vorhanden war oder gefunden wurde. (Hat mir ein bekannter Walliser Alpmeister persönlich bestätiget). Aus bekannten Gründen geht das jetzt eben nicht mehr, Medien und Tierschutz sind auf solche Sachen sensibilisiert. Nur wollen das noch nicht alle Schafhalter begreifen.
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Ronja - ↑31↓26
Ja Schafhirt, das kann ich dir nur bestätigen, das war so. Falls man dann doch noch Ueberreste gefunden von Schafskadavern hat, hat man die Ohrmarke, falls versichert
dann noch der Versicherung geschickt.
Cornelia - ↑46↓41
...nun werden natürlich voller Freude ALLE Schafhalter in den gleichen Topf geworfen....?!
Und noch was: nicht alle Schafe finden durch den Wolf ein schnelles Ende....manchen reisst er nur ein Stück Fleisch heraus und jagt das nächste....
Aber was bringt es, das hier zu diskutieren? Wenn ich die Kommentare lese so sind die Wolfsgegner sowiso schon lange auf verlorenem Posten.
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Andreas - ↑11↓6
@ulrich. Bevor sie etwas von subventionen schreien sollten sie wissen dass das direktzahlungen heisst!
Und bitte lassen sie die restlichen WALLISER tierhalter beiseite!
Gruss ein walliser tierhalter!
Ulrich Heimberg - ↑8↓10
Die Katze spielt 1 Std. mit der Maus, bevor sie diese ev. tötet und frisst ( oder liegen lässt ).
In den Küchen werden Hummer lebend in's heisse Wasser geworfen.
In Spanien werden Stiere zu Tode gehetzt, usw.,usw.
Der Mensch ist das grösste Monster, was dieser Schafhalter einmal mehr bewiesen hat.
Aber beim Wolf kennt man nur den Ruf nach wiederholter Ausrottung. Der Wolf ist ein Raubtier und verhält sich als solches.
Für unbewachte Weiden keine Vergütungen mehr für tote Tiere und Einstellen der Subventionen ! Auch im Wallis gelten unsere Gestze !
Markus Heutschi - ↑23↓8
Wen wunderts? Alle in einen Topf zu schmeissen ist heute Gang und Gäbe. Es sind aber nicht die Leser die dies tun. Anno dazumal waren Mountainbiker die Bösen, später einmal Hündeler, dann Drohnenpiloten und jetzt sind es gerade Schafhirten.
Leider sind die Menschen primär an reisserischen Negativschlagzeilen interessiert und die Schreiber bieten genau das, was gewünscht wird. Ansonsten hätte man ja keine Quoten.
Jeizinu - ↑53↓13
Zitat: "Soweit er informiert sei, seien fünf bis sieben Tiere ausgeflogen worden. Über die Rasse der Schafe könne er jedoch keine genauen Angaben machen"
Aber das es keine Steinböcke waren, da seit Ihr hoffentlich sicher...
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Astrid T. - ↑31↓11
Ja, es waren wahrscheinlich Steinböcke... Wer kennt Sie nicht, die allseits bekannten Steinbock-Halter vom Lötschental?
Gerd - ↑58↓1
Unglaublich, da fehlenmir die Worte- einzig "Tubel" und "lebenslanges Tierhalteverbot" schwirren mir im Kopf..
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Ben Seeber - ↑124↓12
Man sollte diesen himmeltraurigen ... den Wölfen zum Frass geben. Ach was das haben nicht einmal die Wölfe verdient. Besser in Sommerbekleidung aussetzen - gleiches mit gleichem vergelten. Das Traurige ist dass nun alle Schafhalter diese Tiermisshandlung mitbüssen. So etwas himmeltrauriges!
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Samuel - ↑116↓25
Aha....aber wenn dr Wolf zuaschlaht git's as Riesetheater. I hoffa dä Bsitzer kunnt nid mitara Geldstrafe dervo !!!
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schnuggi - ↑85↓43
dann könnten wir auch einfach den wolf zulassen, wenn die schäfer ihre tiere so behandeln.
mit dem wolf finden sie wenigstens ein schnelleres ende !!!!!!
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Simonetta Jean-Marc - ↑46↓82
Er het gnueg fam Wolf?Der Bzitzrr??
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Walliser - ↑66↓19
Ausser Wasser und Haare ist in deinem Kopf wohl nicht viel vorhanden?!