Olympia | Nein-Komitee zu «Sion 2026» macht mobil
Kurzes Fest mit langem Kater
Für das Komitee «Nein zu Sion 2026» bedeuten olympische Winterspiele vor allem eins: Misswirtschaft auf der ganzen Linie. Das Budget sei unrealistisch tief, das IOC kein verlässlicher Partner und olympische Winterspiele in der heutigen Form könnten gar nicht nachhaltig sein.
Das Nein-Komitee lud am Dienstagmorgen nach Brig zur Medienkonferenz. Dabei sagte SP-Grossrat Werner Jordan: «Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass olympische Winterspiele seit 1960 im Durchschnitt rund 2.5 Mal so viel kosteten wie im ursprünglichen Budget vorgesehen.» Das IOC sichere sich gegen Verluste ab und beteilige sich nicht an einem allfälligen Defizit. Dieses bleibe bei den Gastgebern hängen.
«Die Korruption ist ein unausrottbares Übel im IOC», sagte Sportmoderator und Kommunikationsberater Waldemar Schön. Rund 60 Prozent der Mitglieder stammten aus Ländern, in denen Unterdrückung, Diktatur und Korruption an der Tagesordnung seien. WWF-Geschäftsleiterin Laura Schmid wiederum betonte: «Wir wissen noch gar nicht, wie gross die Eingriffe wirklich sein werden, da diese Einzelheiten erst im Vertrag mit dem IOC geregelt werden.»
Brigitte Wolf als Präsidentin der Grünen Oberwallis und Kampagnenleiterin ergänzte: «Es ist davon auszugehen, dass einzelne Austragungsorte wie St. Moritz und Engelberg auf dem Luftweg an die Host City und die restlichen Austragungsorte angebunden würden, da die Fahrt auf dem Landweg zu lange dauern würden.» Für den Eisschnelllauf werde sogar die Option diskutiert, diesen in Holland durchzuführen: «Der Flugverkehr ist aber derart CO2-intensiv, dass sämtliche Bemühungen für ein ökologisches Verkehrskonzept zunichte gemacht werden.»
Lesen Sie mehr zu den Argumenten der Olympia-Gegner im WB vom Mittwoch, 11. April.
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