Asylwesen | Vallorbe ist vierte Standortgemeinde in Westschweiz
Kein Bundesasylzentrum in Turtmann und Martinach
Vallorbe im Kanton Waadt ist die vierte Standortgemeinde mit einem Bundesasylzentrum BAZ in der Westschweiz. Damit steht fest: Weder in Turtmann noch in Martinach wird ein Zentrum mit dauerhaft 250 Plätzen angesiedelt. Das Wallis kommt lediglich für einen Reservestandort infrage.
Der Kanton Waadt, die Gemeinde Vallorbe und der Bund haben am Donnerstag die Unterzeichnung einer Spezial-Vereinbarung bekannt gegeben. Die 1280 Unterbringungsplätze in der Asylregion Westschweiz werden künftig auf die vier Standorte in den Kantonen Neuenburg (Boudry), Freiburg (Giffers), Genf (Grand-
Saconnex) und Waadt (Vallorbe) aufgeteilt.
Mit dem revidierten Asylgesetz, das in der Volksabstimmung vom 5. Juni 2016 mit grosser Mehrheit angenommen worden war, sollen die Asylverfahren beschleunigt werden, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag in Erinnerung rief.
In teils zähen Verhandlungen konnte die Walliser Regierung mit dem zuständigen Staatsrat Frédéric Favre ihre Interessen durchsetzten und ein Bundesasylzentrum im Wallis verhindern. Sowohl Turtmann als auch Martinach wurden vom Bund für einen möglichen Standort ins Auge gefasst. Es bleibt derweil die Möglichkeit, dass das Wallis für einen strategischen Reservestandort infrage kommt. Ein Bundesasylzentrum mit andauernd rund 250 Plätzen ist für das Wallis somit vom Tisch. Sowohl in Turtmann als auch in Martinach war der Widerstand in der Bevölkerung gross.
sda/dab
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