Jagd | Walliser Grünröcke sollen 1750 Hirsche erlegen
Jäger erstmals mit deblockierten Magazinen auf der Pirsch
Am kommenden Montag fällt im Wallis der Startschuss zur Walliser Jagdsaison. Mit 2740 gelösten Jagdpatenten bewegt sich die Anzahl Jäger auf dem gleichen Niveau wie in den zurückliegenden Jahren.
Am Montagmorgen kommt Leben in die Walliser Wälder. Während zwei Wochen jeweils von Montag bis Samstag können Patentjäger Hirsche, Rehe, Gämsen und Wildschweine im gesamten Kantonsgebiet erlegen. «Das Patent für die Hochjagd haben 2473 Jäger und Jägerinnen gelöst. Das sind zwölf Grünröcke mehr als im vergangenen Jahr», erklärt der Walliser Jagd-Chef Peter Scheibler. Die Anzahl Jäger ist im Wallis seit Jahren stabil mit nur leicht ansteigender Tendenz. Zu dieser Zahl kommen noch rund 300 Jäger hinzu, die das Patent nur für die anschliessende Niederjagd oder ausschliesslich für das Federvieh oder die Wildschweinjagd, vorab im Chablais, gelöst haben.
Dabei zeigt sich, dass die Jagd nach wie vor eine Männerdomäne ist: Lediglich 80 Frauen haben das Patent zur Hochjagd beantragt. Auch die Zahl «kantonsfremder» Jäger hält sich in bescheidenem Rahmen: 14 Patente gingen an ausländische und 40 an ausserkantonale Jäger, welche zuvor eine zweijährige Jagdausbildung im Wallis absolvieren mussten. Dabei müssen sie für das generelle Jagdpatent G, also die teuerste Kategorie der Jagdpatente im Wallis, das den Walliser Jäger 1420 Franken kostet, massiv mehr hinblättern: Ausserkantonale zahlen für das Patent G 3555 Franken, Ausländer gar 5730 Franken.
1750 Hirsche als Jagdziel
«Beim Rothirsch liegt das Ziel der Jagdverwaltung für die diesjährige Hochjagd bei 1750 erlegten Tieren, die Hälfte davon müssen weibliche Tiere sein. Damit soll der Hirschbestand im Kanton stabilisiert werden. In einzelnen Regionen soll mit dem Jagdziel auch eine Reduktion von zu hohen Beständen erwirkt werden», nennt Scheibler die Vorgaben für die Walliser Jäger. Diese Vorgaben leiten sich jeweils von den Wildzählungen der Wildhüter im Frühjahr ab. Als Neuerung bei der Hirschjagd dürfen Jäger in Teilbanngebieten geringe Spiesser ins Visier nehmen.
Keine detaillierte Jagdziele kennt die Jagdverwaltung bei der Gämse. «Aufgrund des milden Winters mit wenig Fallwild und einer guten Reproduktion mit vielen Jungtieren erwarte ich eine Jagdstrecke, die sich im gleichen Rahmen bewegt wie im letzten Jahr. Wenn das Wetter mitspielt, wird die Zahl der erlegten Gämsen bei rund 2800 Tieren bewegen», so Scheibler. Dasselbe gelte für das Reh. Auch hier sei der Bestand aufgrund des milden Winters hoch. Deshalb erwarte man ebenfalls eine vergleichbare Jagdstrecke wie im vergangenen Jahr, in dem die Jäger rund 1500 Rehe zur Strecke brachten.
Spezial-Bejagung der Gämse im Goms
Die markanteste Änderung der diesjährigen Jagdsaison betrifft die Art der Bejagung der Gämse im Goms. Dort kommt in diesem Jahr eine andere Gämsjagdregelung als im übrigen Kantonsgebiet zu Anwendung. «Diese betrifft drei Wildräume des Goms und von Östlich Raron. Gämsjäger dürfen dort lediglich so genannte geringe Gämsjährlinge schiessen. Dabei handelt es sich um Jungtiere, die weniger als 14 Kilogramm wiegen und so den kommenden Winter kaum überstehen. Zudem sind Gämsgeissen jagdbar, die über elf Jahre alt sind und kein Jungtier bei sich führen.» Beide Tierkategorien hätten auf die Entwicklung des Bestandes an Gämsen, der im Goms seit Jahren rückläufig ist, keinen Einfluss.
Gewehrmagazine neu zugelassen
Neu dürfen die Jäger im Kanton Wallis in dieser Jagdsaison für ihre Jagdwaffen die dazugehörigen originalen Magazine zum Einsatz bringen. Bis anhin mussten die Jagdwaffen nach der Schussabgabe von Hand mit einer neuen Patrone geladen werden. Mit der Zulassung der bis anhin blockierten Magazine erfolgt nun mit der Repetierbewegung automatisch ein Nachladen bis zu sechs Schuss innert kürzester Zeit. «Mit der technischen Entwicklung der Jagdgewehre ist bei der Walliser Jägerschaft die Forderung laut geworden, diese Technik auch anwenden zu können. So wie das auch in der restlichen Schweiz und im Ausland der Fall ist», erklärt Scheibler.
zen
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