Brauchtum | «Sunnetreelleta» in Grengiols
Grengjer pfeifen auf die Sonne
Am Sonntag ist es wieder so weit. Die Bewohner von Grengiols verabschieden sich mit einem festlich-fröhlichen Umzug und mit mächtigem Getöse für sechs Wochen von der Sonne. Der spezielle Brauch zieht viele Besucher aus dem ganzen Oberwallis an.
Jeweils im November verabschiedet sich die Sonne aus dem Dorf Grengiols und lässt sich erst nach sechs Wochen im Januar wieder blicken. Dieser Umstand brachte den Grengjern auch den Übernamen «Schatteschlicker» ein. Die Grengjer nehmen es aber mit Humor und feiern ihr winterliches Schattendasein mit der «Sunnetreelleta».
Der Brauch ist vor 18 Jahren von Pfarrer Eduard Imhof und der Kulturkommission Grengiols ins Leben gerufen worden. Seither findet das Fest alle drei Jahre statt und ist neben den Grengjer Tulpen zu einem Wahrzeichen von Grengiols geworden. Unter der Leitung von Klaus Agten investieren zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer aus den Dorfvereinen viel Zeit und Arbeit für die «Sunnetreelleta».
Schattenböcke und Sonnengeissen als Gegenspieler
Nach einer Messe im Grengjer Dialekt um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche zieht es die Besucher um 11.00 Uhr ins Oberdorf, wo nach dem «Sonnentanz» das Verschwinden der Sonne verkündet wird und die Bevölkerung beschliesst, die Sonne, die nun nicht mehr gebraucht wird, gemeinsam durchs Dorf zu «treellen».
Die Sonne in Form eines 3.5 Meter grossen «Sonnenrades» aus Holz wird – begleitet von furchterregenden «Schattenböcken» und fröhlichen «Sonnengeissen» – die steile Dorfgasse hinuntergerollt. Zum Abschluss des Umzuges spielt die Musikgesellschaft Alpengruss auf dem Dorfplatz die «Grängjer Sunnetreelleta» von Edo Zurwerra. Es folgen eine «Chuchisuppa» in der Mehrzweckhalle und musikalische Unterhaltung mit dem Jodlerclub Riederalp.
pd / pmo
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