Trickdiebstahl | Betrüger geben vor, für einen guten Zweck zu sammeln
Falsche Spendensammler im Oberwallis unterwegs
Regelmässig sind auch im Oberwallis betrügerische Personen zu beobachten, die mit gefälschten Formularen und im Namen von Hilfsorganisationen auf Spendenfang sind. Dabei geben sie sich oft als gehörlos aus – eine arglistige Methode zwischen Bettelei und Betrug.
Die Masche der dreisten Betrüger ist meist dieselbe: sie täuschen vor, taubstumm zu sein und wenden sich mit einem fingierten Unterschriftenbogen ausgestattet, an Passanten, um angeblich Bargeld für Gehörlose, Behinderte und arme Kinder zu sammeln. «In Wirklichkeit behalten sie die gesammelten Beiträge jedoch für sich», kennt Markus Rieder, Sprecher der Walliser Kantonspolizei das Vorgehen der unverschämten Gauner.
Die Spenden würden nicht für Bedürftige erbeten, heisst es seitens der Polizei weiter: «Die Sammler bereichern sich selbst oder deren Drahtzieher im Hintergrund». Meist seien die Banden nämlich hierarchisch organisiert: vom einfachen Bettler über Zwischenmänner bis hin zu den Strippenziehern. Diese bereiten die vorgetäuschten «Sammelaktionen» nach einem straffen Zeitplan vor. Markus Rieder dazu: «Nicht selten werden die Personen von Ort zu Ort gefahren und dort wieder abgeholt.»
Betrüger setzen auf die Mitleidstour
Auch in der Region treten die vermeintlich taubstummen Spendensammler, ein Klemmbrett und Spenderlisten mit sich tragend, immer wieder in Erscheinung – oft auf belebten Plätzen. Die Kapo hat Kenntnis davon: «In den vergangenen Wochen sind Passantinnen und Passanten in Einkaufszentren, Parkhäusern oder auf der Strasse von jenen Personen, die hauptsächlich aus Rumänien oder anderen angrenzenden Oststaaten stammen, angegangen worden.» Das Vortäuschen einer Notlage oder eines grossen Unglücks sei eine beliebte Methode bei Betrügern, so Polizeisprecher Rieder weiter. «Sie machen sich das Mitleid der angesprochenen Personen zunutze, um einen möglichst hohen Geldbetrag zu erhalten».
Dass die dubiosen Personen, die sich als Gehörlose ausgeben und um Bargeld bitten, im Wallis in den vergangenen Jahren vermehrt umgehen, bestätigt die Kantonspolizei nicht. «Wir werden alljährlich mit diesem Problem konfrontiert und versuchen entsprechend zu handeln. Sowohl die Kantons- als auch die Gemeindepolizeien verstärken ihre sichtbare Präsenz mit Fusspatrouillen in den von den Betrügern bevorzugten Orten», benennt Rieder nur eine Massnahme der Ordnungshüter. «Angehaltene Bettler ohne Bewilligung werden bei der Staatsanwaltschaft verzeigt.»
Seriöse Sammler erkennen
Um nicht trotzdem Opfer der unredlichen Machenschaften der Spenden erbettelnden Schwindler zu werden, sollten sich angesprochene Fussgänger nicht bedrängen und sich nicht von deren herzerweichenden Geschichten täuschen lassen. Die Polizei rät ausserdem, niemandem Geld abzugeben, den man nicht persönlich kenne und seine Beobachtungen bei den Behörden zu melden. Denn, «betteln ist gesetzlich verboten und kann bestraft werden, was in einigen Fällen abschreckend wirkt». Seriöse Spendensammler würden indes keine Bargeldspende fordern. «Sie geben einen Einzahlungsschein und Informationsmaterial ab», so Rieder. Ferner würden echte Hilfsorganisationen keine Betroffenen zum Sammeln vorschicken. Wer ein seriöses Hilfswerk unterstützen wolle, finde bei der Schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Organisationen (Zewo) die nötigen Angaben.
pan
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Kommentare
Hans-Peter Bregy - ↑1↓0
Mich haben in Brig bei der UBS auch zwei angesprochen. Ich habe Ihnen gesagt:"ja warten sie ich rufe gerade die Polizei" Als ich mein Handi aus der Tasche nahm, haben sie die Flucht ergriffen.
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Kawe - ↑3↓0
Heute waren sie zu dritt bei der Post in Visp
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Léonie Kaiser - ↑26↓0
Schon seit vielen Monaten sind Banden aus Osteuropa in der Schweiz
unterwegs, um unter Hinweis auf die Namen und die Logos von in der
Schweiz ZEWO-zertifizierten Hörbehindertenorganisationen in
Einkaufszentren, Parkhäusern, Bahnhöfen, Spielplätzen und auf der
Strasse betrügerisch und trickreich Bargeld von nichtsahnenden
Passanten zu ergaunern. Diese Betrüger geben sich dabei häufig
gehörlos aus. Passanten werden regelrecht aggressiv bedrängt, und es
wird die unverzügliche Herausgabe eines Barbetrages gefordert sowie
die Beibringung einer Unterschrift auf einem Papierbogen. Oft werden
von diesen "Sammlern" fiktive Adressen und Unterschriften auf den
Bögen selber eingetragen, um den Eindruck eines seriösen Vorgehens zu
erwecken, welches von anderen Personen schon unterstützt wurde. Die
Gutmütigkeit der einheimischen Bevölkerung wird auf unverfrorene und
unverschämte Art ausgenutzt. Es vergeht fast kein Tag, an dem die
akkreditierten Hörbehindertenhilfswerke wie sonos, pro audito,
Gehörlosenbund etc. nicht mehrere Beanstandungen erboster Personen
erreichen, die sich geprellt oder verunsichert fühlen. Diese absolut
unredlichen Machenschaften haben rein gar nichts mit den in der
Schweiz jahrzehntelang bewährten Hörbehindertenhilfe zu tun.
Durch dieses unsägliche Treiben entsteht für die hier ansässigen in
all ihrem Tun stets auf gute Zwecke ausgerichteten
Hörbehindertenorganisationen - wie beispielsweise auch dem im Wallis
ansässigen Gehörlosenverein Wallis - ein beträchtlicher
Reputationsschaden. Zudem gehen wertvolle Spenden, die hierzulande
selbstverständlich stets vollumfänglich für Betroffene verwendet
werden, verlustig. Es ist zu hoffen, dass sich alle Personen, die mit
derartig unlauteren Bettelmethoden konfrontiert werden, umgehend an
die Polizei wenden und Strafanzeige einreichen. Nur so kann dieser
dreisten Kampagne nachhaltig ein Riegel geschoben werden. Einzig durch
polizeiliche Interventionen kann effektiv etwas gegen diese unflätigen
und aufsässigen Aktionen dieser charakterlosen Kriminellen unternommen
werden.
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R. Andenmatten - ↑5↓0
In den Visper Parkhäusern sind diese oftmals anzutreffen.
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otto - ↑10↓0
momentan in Visp am Bahnhof unterwegs...
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Alexius - ↑14↓4
Da ich diesen Bettlern sowiso nie Geld gebe, ist mir das eigentlich egal.
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tom - ↑20↓10
also sellti die mich abättlu..nimmi die 500-er vom monopoly-spiel üsem gäldsack und spändu die.bis di das merkt was das fr Geld isch bin ich wieder weg und ich han äu miene gspass derbie ka.
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