Energie | Förderung der Walliser Volkswirtschaft
Gemeinden wollen Heimfall-Fond gründen
Die Walliser Gemeinden stehen vor einem Geldsegen, weil in den kommenden Jahrzehnten die Konzessionen von rund 40 Wasserkraftwerken auslaufen und diese an Gemeinden und den Kanton zurückfallen. Mit einem Teil der Einnahmen aus diesem sogenannten Heimfall wollen die Gemeinden nun einen Solidaritätsfonds gründen.
Der Fonds würde durch freiwillige Beiträge der Gemeinden alimentiert und wäre einer solidarischen Vision verpflichtet, um Walliser Projekte zu finanzieren, sagte Damien Métrailler, Präsident des Verbands der konzedierenden Gemeinden (ACC) und Gemeindepräsident von Evolène, am Donnerstag vor den Medien in Sitten.
Der Fonds soll mit einem Kapital von 20 Millionen Franken starten und in den nächsten 30 Jahren auf 200 bis 300 Millionen Franken anwachsen. Der ACC betonte, dass es sich nicht um einen Staatsfonds handle. Das Geld würde auf nationaler Ebene professionell verwaltet und unter Aufsicht der FINMA stehen.
Die Gemeinden wollen durch den Fonds Investitionen auslösen, um die Walliser Volkswirtschaft zu fördern. Die wirtschaftliche Zukunft des Kantons könne durch die Unterstützung von Branchen wie Tourismus, Bergbahnen oder Hotellerie gesichert werden.
Wasserkraft selber kontrollieren
Die Idee eines Solidaritätsfonds wurde im Rahmen der laufenden Diskussionen um die Wasserkraft-Strategie des Kantons präsentiert. Das Wallis will künftig zwei Drittel der Wasserkraftwerke selber kontrollieren und mehr von der Energieressource profitieren.
Ein Drittel der Schweizer Stromproduktion aus Wasserkraft stammt aus dem Wallis. Derzeit gehören rund 80 Prozent der Kraftwerke ausserkantonalen Akteuren und nur 20 Prozent Walliser Unternehmen.
Mit dem Heimfall zahlreicher Wasserkraftwerke in den kommenden Jahrzehnten bietet sich eine einmalige Chancen, dies zu ändern. Die kantonale Strategie Wasserkraft befindet sich noch bis Ende Mai in der Vernehmlassung.
Artikel
Kommentare
zadi - ↑6↓0
Bravo! Einer für alle, alle für einen.
antworten