Tierschutz | Gemeindepräsident Christoph Bürgin schiebt den Riegel
Zermatt verbannt Foto-Bernhardiner aus dem Skigebiet
In Zermatts Skigebieten werden in Zukunft keine Foto-Bernhardiner mehr «arbeiten». Die Gemeinde Zermatt reagiert damit auf die Kritik aus Tierschutzkreisen.
«Auf den bisherigen Standplätzen auf Gornergrat und Sunnegga werden in Zukunft keine Bernhardiner für Foto-Shootings mit Touristen mehr anzutreffen sein», erklärt Zermatts Gemeindepräsident Christophe Bürgin auf Anfrage des «Walliser Boten». «Wir konnten die beiden Zermatter Anbieter in Gesprächen überzeugen, dass die Weiterführung des Angebots keine gute Lösung ist.»
Laufende Verträge mit Tour-Operators
Weil aber die Foto-Shootings in der Zermatter Bergwelt Bestandteil von längerfristigen Verträgen mit Tour-Operators sind, könnte es möglich sein, dass im kommenden Sommer an ein paar wenigen Tagen vereinzelt noch ein Hund am Berg anzutreffen sei. «Der Grund sind Verträge vorab mit japanischen Reisebüros, die erfahrungsgemäss auf die Erfüllung von Abmachungen beharren. Gut möglich, dass aber auch diese Partner auf die Einhaltung der Abmachungen verzichten.»
Laut Bürgin sind die Anbieter überdies mit den Reiseanbietern in Verhandlung für Ersatzangebote. So könnten sich Touristen aus aller Welt etwa zusammen mit einem Alphornbläser auf Gornergrat ablichten lassen. Als Alternative wäre auch ein Foto-Shooting mit einem als Bernhardiner kostümierten Mitarbeiter denkbar, wie man das etwa von Walt Disney und Co. kennt.
Spätestens im kommenden Winter aber sollen definitiv keine lebenden Tiere mehr in den Skigebieten «arbeiten». Bürgin betont, dass dieses Verbot der Foto-Bernhardiner für alle möglichen Standplätze gelte, die im Besitz der Burgergemeinde Zermatt und der Gornergrat-Bahnen sind. «Will ein Zermatter Hotelbesitzer hingegen die Hunde auf dem Hotelgelände zulassen, ist das natürlich Privatsache.»
Kein Kommentar von Foto Fast
Was mit den «arbeitslosen» Bernhardinern passiert, ist laut Bürgin den Besitzern von Foto Fast und Alpine Photoshop überlassen. «Sollten sie Unterstützung, die sie allerdings kaum brauchen werden, bietet die Gemeinde Hilfe an.» Ebenfalls Hilfe zugesagt bei der allfälligen Umplatzierung der Tiere hat unlängst der Schweizer Tierschutz.
Das Ehepaar Carvalho von Foto Fast wollte sich am Dienstag nicht zum weiteren Verbleib ihrer Bernhardiner äussern. Sie sind im Besitz von sechs Tieren, deren Arbeitseinsätze und Haltung vom Schweizer Tierschutz vor einigen Wochen an den Pranger gestellt wurde. Die Tierschutzorganisation reichte in diesem Zusammenhang auch eine Klage bei der Oberwalliser Staatsanwaltschaft ein.
zen
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Kommentare
Karin Zumwald - ↑11↓0
Eine Schande. Jetzt sollte Zermatt konsequent sein und die armen Pferde des Hotels Mon Cervin und des Zermatterhofes auch verbieten. Diese Pferde werden ausgebeutet und nicht artgerecht gehalten: stundenlange stehen sie entweder vor dem Bahnhof oder vor dem Hotel in der Sonne ohne Wasser und ohne Futter. Hierzu hat Bürgin woll keinen Mumm weil es sich um alteingessene Familien handelt, nicht wie bei den Bernhardinern. Zum Kopfschütteln.
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mike - ↑6↓4
Warum macht mu de du Hundebesitzer wa mim Auto ihrusch Hundschini gassi fahrund nix? 15-20 km fahre und der Hund rennd na.Sauerei aber äbu das gseht nie eber.
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Rollover - ↑6↓9
ich bin zugegeben kein Hundefreund. Aber das was da gemacht wurde ist meiner Meinung nach nicht Tierfreundlich, und es ist richtig das sowas verboten wird. Tiere sind Lebewesen und sollten deshalb auch mit einem minimalen Respekt behandelt werden.
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Bittel Marcella - ↑8↓7
Hallo,Riesen Respekt für die Entscheidung,ich als Hundebesitzerin bin sehr froh !
Danke an alle ,wo sich eingesetzt haben!
Liebs Grüessi Marcella
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