Umweltschützer intervenieren | Engagement der SAB sorgt für Unmut
Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete wird heftig kritisiert
Die Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete steht unter Beschuss, weil diese die Geschäftsstelle des Vereins «Schweiz ohne Grossraubtiere» übernehmen will. Tier- und Umweltschützer protestieren, der Bund prüft Sanktionen.
Die Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete SAB hat die Absicht, die Geschäftsstelle des Vereins «Schweiz ohne Grossraubtiere» zu übernehmen. Dieser nationale Verband, der Bär, Luchs und Wolf aus der Schweiz verbannen will, soll in den nächsten Wochen gegründet werden.
Dagegen protestiert gemäss «NZZ am Sonntag» die «Alliance Animale Suisse», zu der sich die Tierschutzorganisationen «Stiftung für das Tier im Recht», «Wildtierschutz Schweiz», «Vier Pfoten» und «Animal Trust» zusammengeschlossen haben. In einem Schreiben, welches «Animal Trust» Ende Mai an 23 Kantonsregierungen versandt hat, weist man darauf hin, dass sich die SAB in den Dienst eines Vereins stelle, der vor allem gegen den Wolf eine Treibjagd inszeniere und die Grossraubtiere in der Schweiz ausrotten wolle. Die 23 Kantone wurden angegangen, weil diese namhafte Beiträge and die SAB bezahlen und ihr als Mitglieder angehören.
Auch das Bundesamt für Umwelt (Bafu) ist momentan schlecht auf die SAB zu sprechen, wird in der «NZZ am Sonntag» weiter berichtet. Man habe die SAB in den vergangenen Jahren mit kleinen Dienstleistungsaufträgen betraut, so das Bafu in einer Stellungnahme. Vor dem Hintergrund der anstehenden Übernahme der Geschäftsstelle des Verbands «Schweiz ohne Grossraubtiere» werde es unwahrscheinlich, dass das Bundesamt in Zukunft noch mit der SAB zusammenarbeiten werde. Denn der Verband vertrete eine extreme Position, die im Prinzip die erneute Ausrottung der Grossraubtiere fordere. Dies widerspreche der Bundesverfassung und dem eidgenössischen Recht.
Auch beim WWF sorgt die Haltung der SAB für Unmut. Die Umweltorganisation fordert, dass «die SAB ihr verfassungswidriges Ziel aufgiebt, Grossraubtiere in der Schweiz ausrotten zu wollen.»
SAB-Direktor Thomas Egger ist über die Kritik von allen Seiten erstaunt. Er betont, seine Organisation stelle sich nicht in den Dienst des Vereins «Schweiz ohne Grossraubtiere», sondern führe gegen Bezahlung dessen Geschäftsstelle. Dass sich die Anliegen der SAB inhaltlich jedoch mit jenen des Vereins gegen Grossraubtiere decken, räumt Egger aber ein. Ebenso, dass er selber als Privatperson in der Walliser Sektion mittut.
pan
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Kommentare
Dani - ↑11↓18
Der Borkenkäfer wird das grössere Problem als der Wolf... Weil der Wald die gesamte Bevölkerung betreffen wird und nicht nur ein paar Schäfer...
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Petsch - ↑9↓17
Toine wiederholt seine Laier bereits zum X mal hier beim WB - dann muss sich nicht fragen warum das Wallis einen miesen Ruf bekommen hat. Wir sind noch sowas wie ein Tourismuskanton und profitieren von Geldern aus Bern. Es ist ein geben und nehmen - das sollte man in solchen Diskussionen eben nie vergessen...
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Toine - ↑34↓12
Was sollen diese Diskussionen! Berggebiete sind in erster Linie der Lebens- und Arbeitsraum für die hier ansässige Bevölkerung. Die Bergbevölkerung sieht die Berggebiete als Lebens- und Wirtschaftsraum und will kein Naturreservat sein!
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Wismer Daniel - ↑15↓13
Guter Toine: Das "Naturreservatt" wird sich von ganz alleine einrichten; Abwanderung in den Bergdörfern; Einwaldungen; Einzonungen von LN in Schutzwald ( passiert gerade in Embd); die Berglandwirtschaft ist zu aufwendig und unter dem Strich schlecht entlöhnt ( keine bezahlte Ferien, kein 13. Monatslohn, keine Pensionskasse etc) Wer also will da noch in den Bergen sich ein Leid antun, ausser ein paar Verrückte?
Wismer Daniel - ↑14↓9
Ein Schelm, der Böses denkt (!?) :"...Es wäre mir eine Ehre und Freude, mein Netzwerk und Fachwissen zu Gunsten des Kantons Wallis im Nationalrat einzubringen... " Zitat Thomas Egger.
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omo - ↑3↓2
thomas egger ist ein möchtegern-csp-politiker, der arg im schatten von roberto schmidt steht und in dieser partei wohl kaum erfolgreich sein wird! man muss ihn also gar nicht kennen!!!
Dani - ↑5↓14
Wer zum Henker ist Thomas Egger?:-)