Kehrtwende | Walliser Sicherheitsdirektor kommt dem Gesamtstaatsrat zuvor und schickt San Giorgio in die Wüste
Freysinger: «Fehlbesetzung war ein kleiner Fehler»
Freysinger gibt dem Druck nach. Er verzichtet künftig auf die Dienste von Piero San Giorgio. Damit wollte er offensichtlich dem Staatsrat zuvorkommen, der am Freitagmorgen eine Dringlichkeitssitzung auf Antrag der CVP-Staatsräte zum brisanten Personalentscheid anberaumt haben soll.
Dass Freysinger den Survivalisten und Rechtsextremisten als externer Berater für eine Arbeitsgruppe herangezogen hatte, die sich über mögliche gesellschaftliche Gefahren wie «Migrationsdruck» oder «Finanzkrisen» ausstauschen soll, sorgte in den vergangenen Tagen für heftige Reaktionen.
Nun scheint der Druck auch für den Departementsvorsteher Oskar Freysinger zu gross geworden sein. In einer knappen Mitteilung lässt er am späten Freitagmorgen via sein Departement ausrichten, dass San Giorgio künftig nicht mehr als Experte hinzugezogen werde. Man verurteile dessen Aussagen. San Giorgio hatte erst neulich behauptet, Kranke und behinderte Menschen verdienten es nicht zu leben. Man werde San Giorgio nach den gesetzlichen Vorgaben für die zwei Sitzungen, an denen er teilgenommen hatte, entgelten.
«Die Aussagen von San Giorgo in den Videos, das am Donnerstag die Runde machte, sind aus meiner Sicht inaktzeptabel.» Freysinger sagt auf Anfrage gegenüber dem «Walliser Boten», er habe dessen extremen Ansichten vor dem Personlentscheid nicht gekannt. Dabei verkehrt San Giorgo schon seit Jahren in der rechtsextremen Szene. Freysinger: «Ich kann nicht allen meinen Angestellten nachspionieren.» Die Fehlbesetzung sieht er selbst «als geringen Fehler». Das könne passieren.
Personalie nicht vom Tisch
Regierungspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten zeigt sich in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem «Walliser Boten» erleichtert vom Entscheid von Oskar Freysinger, den er ohne vorgängige Absprache mit seinen Regierungskollegen kommuniziert hat. «Ich begrüsse den Rückzug von San Giorgo aus der Arbeitsgruppe. Dennoch ist das Thema für den Gesamtstaatsrat nicht vom Tisch und wird dort analysiert werden. Es geht hier auch um die Frage, wie weit das Image des Wallis und dessen Interessen durch den unbedachten Personalentscheid beschädigt wurde.»
Wie aus regierungsnahen Quellen verlautet, sollen Regierungsmitglieder bereits am Freitagmorgen auf eine Dringlichkeitssitzung des Gesamtstaatsrats zur Personalie San Giorgo für Freitagnachmittag gepocht haben. Nach den zahlreichen Negativschlagzeilen rund um Auftritte ihres Regierungskollegen neben seiner Tätigkeit als Staatsrat laufe das Fass allmählich über.
Ungewöhnliche Kommunikation
Der öffentlichen Massregelung seiner Amtskollegen mit einem allfälligen Entzug des Dossiers wollte der SVP-Magistrat am späten Freitagmorgen mit einem Communiqué offensichtlich zuvorkommen, von dem selbst Regierungspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten über die Medien erfuhr. Ebenso alle anderen Staatsräte. Entscheide zu Personalien werden ansonsten jeweils über den Informationsdienst des Kantons Wallis kommuniziert...
Petition mit 900 Unterschriften
Nicht nur Esther Waeber-Kalbermatten war am Donnerstag schockiert über das Video. In einer Online-Petition forderten bereits über 900 Personen die sofortige Absetzung von Piero San Giorgio.
Freysinger hatte den Überlebensspezialisten als Berater in eine Arbeitsgruppe geholt, welche das Wallis auf Risiken von möglichen Krisen vorbereiten soll. Die Arbeitsgruppe wurde am Dienstag vorgestellt. Noch am Donnerstag hatte der SVP-Staatsrat den umstrittenen Experten in einem Interview verteidigt.
Norbert Zengaffinen
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Kommentare
Fragezeichen - ↑1↓0
ein Staatsrat spricht: " ... das isch jetzt irgenwie im facebook üsacho, wier (!) hei kei kenntnis ka vo dem video (schono blöd) wier (!) hei der Typ (nette Typ) eifach (!) gebrücht wägs schini publikationen ....., die Kommission het de darfü (!) än üswärtige Experte bizieh ......
.... und ich hä absolut nix gwisst, ....." Achtung Amnesiefegefahr!
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Urs Biner - ↑13↓2
Die grösste Gefahr kommt durch die Migration auch aus dem Osten, sagte der Oskar. Es wird also höchste Zeit, dass wir Oskar mit seiner Reichkriegsflagge in sein Vaterland Österreich abschieben. Welcome back home
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Wismer Daniel - ↑17↓2
und Achtung: OFs routinemässiger Ablauf: 1.Thema klein reden und ableugnen 2. auf Tauchstation gehen und aussitzen. 2b: politisches Ablenkmanöver inszenieren 3. zum "grossen" Gegenschlag ausholen und dem politischen Gegner die Schuld in die Schuhe schieben. Billigste Rhetorik! wahrscheinlich hat er sein "Ratgeber" auf dem Flohmarkt in den 70er Jahren gekauft !
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lynx - ↑16↓2
Herr Freysinger kann wohl seine treuen SVP-Wähler anlügen, hinters Licht führen und für dumm verkaufen (wie es ja die Art der SVP ist (Blocher)), jedoch nicht den Grossteil der Walliserbevölkerung....
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petschi - ↑21↓2
Es ist nicht seine Rolle zu sagen das war ein KLEINER Fehler . Die Wähler werden ihn hoffentlich richten.
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L. - ↑22↓2
Herr Freysinger tun Sie uns allen den Gefallen und gehen Sie.
Sie sind eine Schande als Politiker, Pädagoge und Mensch!
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Schauinsland - ↑14↓2
@beobachter geits der noch...du bist jetzt wirklich ein einsamer Schreier in der Wüste...ohne Weitblick mit einem grossen Realitätsverlust, unter welchem auch dein "Staatsrätlein", der Freie Singer leidet...
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argusauge - ↑43↓8
die bevölkerung kriegt die regierung, die sie verdient! habt ihr schon vergessen, dass Freisinger der mit gewaltigem abstand bestgewählte staatsrat ist? die bananenrepublik Wallis hat schon so viele skandale produziert; das image kann nicht mehr arg leiden. der einzige unterschied: diesmal kann es für uns richtig gefährlich werden.
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lynx - ↑23↓7
Dann führt euch einmal diesen Beitrag des SRF zu Gemüte (auch das Interview mit Priska Dellberg)....
http://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/walliser-regierung-nimmt-freysinger-entscheid-unter-die-lupe
so wisst ihr, wie die Grüezjine über uns denken....
Der momentane Unterschriftenstand liegt bei über 35000 (jedoch noch nicht verifiziert)...danke für weitere Unterstützungen.....
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lynx - ↑11↓1
Eine kleine Korrektur: selbstverständlich sollte es 3500 heissen...es ist eine Null zu viel hingeraten, Entschuldigung.
Führt euch doch auch diese Seite zur Gemüte:
http://www.lenouvelliste.ch/articles/valais/canton/affaire-san-giorgio-le-dfs-ne-fera-plus-appel-au-consultant-externe-608477
unter anderem ein Interview von Freysinger mit Canal9. Ich frage mich, wie oft lügt dieser Staatsrat seine Bevölkerung noch an und verkauft sie für dumm ??? In wie viele Widersprüche verstrickt er sich noch ??
Bezüglich Unterschriften erkundigt euch auf den Social-Medias....
Jean Claude - ↑9↓0
Wie kommt man denn auf die Petition?
schauinsland - ↑22↓2
Liebe Leute schaut die Beiträge in srf und die Stellungnahme des Walliser Sicherheitschefs an...das kann so nicht weitergehen...wenn die Walliser Regierung nichts macht, müssen wir mit der Matze nach Sitten...fremdschämen tut man sich...und Franz bezeichnet ihn noch als sein politisches Vorbild....
Walliser - ↑53↓9
Von der SVP wäre es wohl angebracht ihr Hengst mit Rossschwanz langsam aber sicher zurück zu pfeifen.
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Jean-Noel - ↑48↓7
Also wenn ich sein Hausarzt wäre, würde ich ihn mal wieder einladen.
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sunnschi - ↑52↓7
Jetzt wird er dann wieder der Unverstandene sein..."alle sind gegen mich"....jetzt werde ich erst recht "Staatsrat" bleiben. OF wird nie und nimmer genügend Rückgrat haben, Fehler einzugestehen....geschweige denn einen Rücktritt ins Auge zu fassen. Und zudem käme der Rücktritt für den Franz zu früh....
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lynx - ↑36↓6
Es ist nun definitiv "genug Heu unten" und "das Fass am überlaufen", da kann keine "Rücksicht" mehr genommen werden. Da sogar nach Aussage des Staatsrates (ich zitiere):
"Der Ruf und die Glaubwürdigkeit des Staats Wallis stünden auf dem Spiel, gibt die Regierung zu bedenken."
Wir empfehlen einfach Herrn Freysinger, nun "selbständig den Hut zu nehmen", bevor es zu spät ist und diese eingereicht wird....(der Unterschriftenzulauf ist gross, aus allen Teilen und Parteien des Wallis...)....
lynx - ↑47↓11
Offenbar ist hier im Wallis ein "überparteiliches Komitee" daran, eine "Petition" zu lancieren, die den sofortigen Rücktritt von Herrn Freysinger verlangt......
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Clint Eastwood - ↑48↓10
Was dieser Mann an öffentlichen Gelder verschwendet, einfach unglaublich.
Ich für mich werde wieder den "ach so bösen Schwarzen Filz" wählen, hat in den letzten hundert Jahren schließlich nicht so schlecht geklappt.
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Veritas - ↑68↓9
Bravo, dem WB-Journalist Biner, der dem Heiligen Georg kurz auf den Zahn gefühlt und die Wahrheit ans Licht gebracht hat.
Shit happens, Oski, wenn man sich von Slobo beraten lässt. Auch dieser gehörte rausgeschmissen und sein Chef abgewählt.
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Urs Biner - ↑61↓7
Oskar rudert zurück, wie gwohnt. Ich nehme an dass der selbsternannte Heilige San Giorgio jetzt noch fette Bezüge oder Schadenersatz einsackt, alles auf Staatskosten natürlich oder kriegt auch er jetzt einen gut dotierten Lehrerposten? Es wird Zeit dass Oskar seinen Hut nimmt... zu viele kleine Fehler bringen auch das Fass zum Überlaufen...
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Tom - ↑64↓7
Oskar Freysinger ist rin richtiges Übel. Treten Sie zurück. Und zwar sofort.
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bergmann - ↑68↓8
Meinungsfreiheit in Ehren, aber was da O.F. laufen lässt, ist echt ein Hohn.
Und dafür sollen noch Steuergelder büssen. Nein, so was darf nicht sein.
Überhaupt frage ich mich, wie narzisstisch ist O.F.. Hauptsache man ist in den Medien präsent, egal wegen was.
Und noch ein Tipp an die Wähler/innen von O.F. Ihr wählt den eigenen Henker. Die SVP ist auf Bundesebene die Partei, die am meisten die einfachen Leute bestrafen will: Renten, etc. Die SVP ist vordergründig volksnah, aber in der Tat nur da für die Reichen, Firmen. Für die einfachen Leute bleibt kaum was übrig. Öffnet endlich die Augen.
Wie heisst es doch: Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Henker selbst.
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Bammer - ↑69↓6
der gute oskar, showman, kumpel... smarter typ , immer einen coolen spruch auf lager.. lässt alle am seil runter. verkauft alle für dumm.... stellt sich unwissend, hängt fahnen auf die er nicht kennt... spricht vor publikum dessen gesinnung er nicht kennt.... stellt leute an von denen er nichts weiss.... macht fotos mit jungen leuten von denen er nichts weiss.... weiss nicht was rechtsextreme und neonazis sind..... reist nach moskau und gibt interviews in russischen TV-stationen.... schwärmt von putin und seinem neuen weg... alles nur weil er medienaufmerksamkeit will???.... er befindet sich auf einer gefährlichen reise.. immer hart am limit, das unsäglich wohl behütet in seinem kopf...
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lynx - ↑74↓7
Ich frage mich einfach, ist so eine Person im Staatsrat noch "tragbar"...???....
Es wäre an der Zeit, dass dieser vorzeitig und "freiwillig" seinen Rücktritt einreicht, bevor eine "Partei" dies offen verlangt. Denn die Unterstützung und das Vertrauen hat er sowohl im Unter- wie auch im Oberwallis verloren....
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Beobachter - ↑4↓36
Ein Fehler machen und Ihn zugeben, zeigt von Stärke. Während Jahren im Staatsrat Fehler machen und wenns Eng wird, einfach abhauen, zeugt von Schwäche, sowie Cina mit Raumplanungsgesetz, Tourismus, usw
bravissim - ↑77↓13
Wie schon einmal gesagt, erst provozieren dann relativieren. Ein altbekanntes Muster eben - und so transportiert er die dunkelsten Thesen in die Mitte der Gesellschaft und macht sie Salonfähig.
Neben den Schlächtern, Despoten und Massenmördern gibt es immer eben auch - und diese sind nicht mider gefährlicher - die Ermöglicher und Wegbereiter dessen. Die sind aber dann nie Schuld gewesen.
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Jopi - ↑79↓13
Habe damals Oski noch gewählt. Jetzt macht er mir Angst.
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Silberlicht - ↑2↓1
Einsicht ist gut. Allerdings sollte man Rechtsextreme nicht wählen, denn sie sind gefährlich. Wenn man wählt, sollte man dies bedenken, dass Rechtsextreme immer gefährlich sind. Die wählt man nicht, wenn man nicht will, dass es gefährlich wird - und auch nicht, wenn man nicht möchte, dass sich 1933 wiederholt. Lieber andere wählen, nur nicht die Rechtsextremen ( egal was für Begründungen die geben, die sind immer gefährlich)
fritz - ↑64↓6
Einsicht ist der Weg zur Besserung.
Meiner Meinung nach ist Oskar schlichtweg nicht wählbar.
Bammer - ↑69↓6
selbst schuld..... kannst ja deinen fehler im märz korrigieren
René - ↑86↓11
Lauter Fehlgriffe in der Personalpolitik. Unfähigkeit, so einfach ist das.
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