Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Rolland Bregy ist «Querschnittsgelähmter des Jahres»
Sie haben Grossartiges geleistet und wurden dafür geehrt: Elisabeth Mettler-Kiener aus Hünenberg und Rolland Bregy aus Turtmann. Die Ehrung der Zugerin und des Wallisers fand in der komplett ausgebuchten Aula im Schweizer Paraplegiker- Zentrum (SPZ) in Nottwil statt.
Bereits zum 21. Mal hat die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) zwei Querschnittgelähmte geehrt, die in ihrem Leben Aussergewöhnliches geleistet haben. Für die Auswahl verantwortlich war eine namhafte, fünfköpfige Jury. Begleitet wurde die Ehrung von einem festlichen Konzert des internationalen Opernstudios Zürich.
Rolland Bregy, der vielseitig Engagierte
«Rolland überzeugt sowohl mit seiner Schaffenskraft und Vielfältigkeit als auch mit seiner Kreativität sowie seinen Talenten und letztlich mit seinem grossen und uneigennützigen Engagement», lobte ihn Thomas Troger, der Direktor der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV), der die Laudatio über sein sprichwörtlich bewegendes Leben hielt.
Musik prägt das Leben von Rolland Bregy, dem gelernten Hochbauzeichner und Maurer aus dem Oberwallis. Seine Fähigkeiten als Hobbygitarrist waren gefragt. So auch an einer Hochzeit, an welcher er am 15. Mai 1982 spielen sollte. Doch dazu kam es leider nicht. Am Nachmittag desselben Tages stiess Rolland Bregy, der mit seinem Motorrad unterwegs war, bei Grengiols mit einem Auto zusammen.
Als er im Paraplegikerzentrum in Basel wieder zu sich kam, erfuhr er von seiner Tetraplegie. Neben seiner Familie half ihm die Musik und die Malerei, diese schwere Zeit zu bewältigen und sich als Querschnittgelähmten zu akzeptieren.
Ein besonderes Highlight der kreativen Schaffensphase von Rolland Bregy ist das dynamische Rollstuhllogo, mit dem er schweizweit bekannt wurde. Es vermittelt das Bild von Rollstuhlfahrern als aktive und am Leben teilhabende Menschen. Ausserdem kennen ihn viele aus dem Imagefilm der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, in dem er einen der drei Protagonisten spielt.
Viel Engagement zeigte der Walliser zudem im Berufsleben. Nachdem ihn seine Aufgabe als Bankangestellter auf längere Sicht nicht zufriedenstellen konnte, entschied sich Rolland Bregy für den Aufbau eines Fahrdienstes für behinderte und ältere Menschen (Kleeblatttaxi Oberwallis).
Schlussendlich zog es ihn dann aber doch wieder zurück in seinen ursprünglich erlernten Beruf als Hochbauzeichner. Nach Abschluss seiner Zusatzausbildung als CADZeichner wurde er an der Berufsschule Oberwallis als Ausbildner für Hochbauzeichner- Lehrlinge im Fach CAD angestellt. Diese Arbeit, die er mit grosser Freude und Befriedigung ausführte, musste er letztes Jahr nach 15 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
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