Start zur Walliser Fischereisaison 2015

Beissen die Bachforellen mit rotem Hirn an?

Mehr als 2500 Fischer lösten im Wallis in den vergangenen Jahren jeweils ein Jahrespatent.
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Mehr als 2500 Fischer lösten im Wallis in den vergangenen Jahren jeweils ein Jahrespatent.
Foto: Stefan Wenger

An die 50'000 Bachforellen ziehen die Walliser Fischer jährlich an Land.
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An die 50'000 Bachforellen ziehen die Walliser Fischer jährlich an Land.
Foto: Stefan Wenger

Quelle: 1815.ch /zen 28.02.15 1
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An der Rhone und an den Talbächen darf ab Sonntag an wieder gefischt werden. Gleichzeitig kontrolliert der Kanton erstmals in einer Feldstudie die Wirksamkeit seiner Besatzstrategie.

Mehr als 2500 Fischer lösten in den vergangenen Jahren jeweils ein Jahrespatent, etwa gleich viele Angler kauften ein Halbmonats-, Tages- oder Wochenendpatent. Für ein Jahrespatent müssen 200 Franken auf den Tisch gelegt werden. Wer nur für einen Tag die Angel auswerfen will, kann das bereits für 25 Franken tun.

Gefangen werden in den Walliser Gewässern vorab Bachforellen. Stolze 50'000 Stück der beliebten Speisefische zogen die Walliser Fischer im Jahr 2013 aus den Fliessgewässern an Land. Halbsoviele waren es bei der Regenbogenforelle, die in Seen und Teichen vorkommt. Daneben geht aber auch der Saibling und der Namaycush an den Haken. Seltener sind Schleie und Äsche.

Kanton reagiert auf Kritik

Jedes Jahr werden die Walliser Gewässer mit Jung- und Massfischen der natürlich vorkommenden Fischarten aus Fischzuchten besatzt. «Über die ganze Fischereisaison werden rund 26 Tonnen Massfische, also Fische, die bereits gefangen werden können, in stille und in Fliessgewässer entlassen. Vorab Bachforellen, Regenbogenforellen und kanadische Seeforellen werden von den Walliser Fischereisektionen nach Vorgaben eines Besatzplans eingesetzt», erklärt Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Fischerei, Jagd und Wildtiere des Kantons Wallis.

«Hinzu kommen jährlich bis zu 1,4 Millionen Jungfische im Alter zwischen 60 und 120 Tagen. Vor allem in Bergbächen, wo gute Bedingungen herrschen.» Die Besatzung in der Höhe von circa einer halben Million Franken finanziert sich in etwa über die Einnahmen aus den Patentverkäufen. Gerade die Besatzung mit Jungfischen war in der Vergangenheit von einzelnen Sektionen arg kritisiert und als unnütz erklärt worden. «Die Walliser Besatzungsstrategie mit Jungfischen entspricht aber genau der schweizerischen Linie. Praktisch kein Kanton setzt nebenbei derart viele Massfische aus», hält Scheibler entgegen.

Feldstudie soll Klarheit schaffen

Ob dies in Zukunft weiter derart praktiziert wird, soll in diesem Jahr eine erste Kontrolle des seit 2011 geltenden Besatzplanes, der auf jedes einzelne Gewässer abgestimmt ist, feststellen. «Um die Effizienz dieser Massnahmen zu untersuchen und die Besatzstrategie zu optimieren, führt der Kanton in diesem Jahr erstmals eine Markierungsuntersuchung durch», erklärt Scheibler.

Aus diesem Grund sind vor drei Jahren mehr als eine Million markierte Sömmerlinge von Bachforellen im Einzugsgebiet der Vispa, der Navisence und der Dranses ausgesetzt worden. Sie wurden vorgängig in der Fischzuchtanlage während einigen Stunden mit der roten Flüssigkeit Alizarine in Kontakt gebracht. Diese setzt sich im Hirn der Fische ab. «Am Sonntag werden wir entlang der Vispa die gefangenen Massfische kontrollieren und deren Köpfe auf freiwilliger Basis sammeln», erklärt Wildhüter und Fischereiaufseher Richard Imboden das Vorgehen. Um die Suche nach den gefärbten Besatzfischen weiter einzuschränken, ist den eingesetzten Massfischen dieses Jahr auf schmerzlose Art die Fettflosse entfernt worden.

Gratispatente als «Anglerköder»

Die gesammelten Köpfe und eine Schuppenprobe, anhand der sich das Alter des Fisches bestimmen lässt, werden im Anschluss im Labor untersucht. «Hat der Fisch eine rote Verfärbung im Hirn ist der Nachweis erbracht, dass er aus der Fischzucht stammt. Weist er weder einen Fettflossenschnitt noch eine Verfärbung auf, stammt er aus natürlicher Fortpflanzung.»

Mit dieser Feldstudie will der Kanton Rückschlüsse erhalten, ob die Besatzung mit Sömmerlingen sinnvoll ist und mit der wissenschaftlichen Theorie übereinstimmt. Oder ob allenfalls die Besatzstrategie überdacht werden muss.

Die ganze Aktion dauert bis zum Ende der diesjährigen Fischereisaison im Spätherbst und setzt für eine erfolgreiche Durchführung natürlich die Mitarbeit der Angler voraus. Das kann sich mit einem bisschen Glück gar lohnen. Unter den Fischern, die sich an der Untersuchung beteiligen, werden nämlich drei Gratispatente für die Saison 2016 ausgelost...

28. Februar 2015, 07:00
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Kommentare

  • Fischer - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Das Jahrespatent kostet ohne in einer Fischersektion zu sein 280fr und nicht 200fr

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