Artenschutz | Umweltorganisationen machen mobil gegen Jagdgesetz-Revision
«Überleben der Wölfe nicht gesichert»
Noch bis zum 30. November 2016 läuft die Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes. Pro Natura, BirdLife und der WWF Schweiz lehnen den gemachten Vorschlag dezidiert ab. Es wird ein massiver Rückschritt beim Artenschutz befürchtet.
Durch die Motion von Ständerat Stefan Engler (CVP, GR) für ein Zusammenleben von Wolf und Bergbevölkerung erhielt der Bundesrat den Auftrag für eine Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes. Neu sollten darin Möglichkeiten geschaffen werden, den Wolfsbestand zu regulieren, um ein konfliktärmeres Zusammenleben zu ermöglichen. Der inzwischen gemachte Revisions-Vorschlag stösst nun aber bei Pro Natura, BirdLife und WWF auf deutliche Ablehnung, wie die Organisationen am Freitag in einer Mitteilung erklären.
Die neue Regelung für Dezimierungsabschüsse von Wölfen gebe zwar vor, dass der Bestand nicht gefährdet werden dürfe. «Diese Formulierung ist jedoch eine Farce, da man nach Inkrafttreten dieser Revision bereits mit aktuell drei Rudeln den Bestand dezimieren dürfte. Und dies sogar ohne dass bereits ein Schaden eingetreten ist. Unter diesen Voraussetzungen ist das langfristige Überleben der Wölfe in der Schweiz nicht gesichert», schreiben die Organisationen.
Auch Bieber und Luchs im Visier
Der Gesetzesentwurf geht für Pro Natura, BirdLife und WWF zudem weit über den Auftrag des Parlaments hinaus, da er viele weitere geschützte Arten nennt, die in Zukunft «reguliert» werden sollen. Solche Abschussregime seien weder fachlich begründbar noch zielführend. «Beim Biber beispielsweise können Konflikte mit Abschüssen kaum gelöst werden, da Reviere schnell wieder von neuen Tieren besetzt werden. Beim Luchs sind der Bestand und die genetische Basis so klein, dass die akute Gefahr einer Wiederausrottung bestehen würde.»
Eine zusätzliche massive Verschlechterung bringe, heisst es weiter, die Verschiebung der abschliessenden Bewilligungskompetenz für Regulationseingriffe vom Bund zu den Kantonen. Ein gegenseitiges Hochschaukeln durch abschussfreudige Kantonsregierungen wird befürchtet – der Bund könne so seinen Artenschutzauftrag nicht mehr erfüllen. Die Umweltverbände lehnen die «auf Abschüsse fokussierte Revision» deshalb vehement ab und verlangen eine «naturfreundlichere, fachlich fundiertere und einer modernen Gesellschaft angemessene Vorlage».
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Kommentare
Büür - ↑9↓3
Titel tönt super!!!
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Helmuth Meixner - ↑9↓29
Haben Hunde etwa keinen Hunger?
Bei uns rissen 2 Hunde ein Kalb während er Geburt und frassen einen Teil davon auf. Später kam ein Fuchs und Krähen hinzu. Der Wolf hatte zu dieser Zeit Verdauungs-Urlaub. Die Grossmutter lag ihm schwer im Magen! Der Rest ist bekannt!
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roger - ↑0↓0
Helmut,wo lebst du denn?Du weisst schon,dass du deine Tiere überwachen musst und nicht so frei und ungeschützt herum laufen darfst.
Helmuth Meixner - ↑11↓30
Kaum zu glauben, wie kurzsichtig man erneut mit der Biodiversität umgeht. Erenut deshalb, weil die genannten Tiere längst beinahe ausgerottet waren.
Bleiben wir nur kurz beim Biber.
Wusste man eigentlich, dass Biber und Weide (der Wasserbaum) seit Urzeiten zusammen gehören?
Wusste man eigentlich, dass die Weidenarten ihre Wurzeln zum Gewässer hin treiben und den Gewässern hohe Anteile an Schad- und Überschussnährstoffen entziehen und genau deshalb als kostenlose Klär- und Uferbefestigungspflanzen unverzichtbar wären?
Wusste man nicht, dass diese Bäume regelmäßig verjüngt, also zugeschnitten werden müsste, wie die Bäume jeder Hecke?
Warum? Damit diese schnellwüchsigen Bäume nicht altern.
Ja wer macht denn diese KOSTENLOSE GÄRTNERARBEIT und pflegt diese HECKEN?
Genau der Biber!
Warum der Mensch nicht?
Ganz einfach, denn hoch gedüngte (Gülle- und Abwasser)-Weiden wuchern wie "Unkraut" und wer mag schon massenhaft Weidenäste? Wer mag Brennholz, dass kaum brennt?
Fast nur der BIBER, der somit auch den Dreck aus dem Wasser entnimmt, den der Mensch nicht mag.
Wer aber reguliert die Biber?
Genau der Wolf, den der Bauer mit seiner Massentierhaltungsgülle nicht mag.
Der aber lebt von öffentlichen Subventionen der Leute, die Milliarden für Klärwerke berappen.
Darum müssen die Biber und Wölfe weg.
Geht es eigentlich noch dümmer?
Keine Sorge.
Mit Sicherheit ja!
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Helmuth Meixner - ↑0↓0
Lieber Roger,
die Tiere lebten mehr als 20 Jahre zwar täglich überwacht, so aber doch wildtierartig ähnlich, wie früher Wisente, Ure, Bison, Kaffernbüffel etc.
Die sind nicht zu blöd, um auf uns Menschen angewiesen zu sein, auch wenn wir einen Hang zur überlegenen Größe haben. Kurz, die Natur bräuchte uns rein gar nicht.
Kann man solche Tiere von Idioten schützen?
Wohl kaum und genau darin liegt DAS Problem.
Heute braucht man so genannte Produktionstechniker, Abteilung Rind, die ihren staunenden Studenten erzählen, dass Kälber keine Wiederkäuer sind, sondern Chimären.
Mein Gott, lass Hirn vom Himmel fallen.