Viola Amherd setzt sich für «Schulen nach Bern» ein
«Von nichts kommt nichts»
Dank «Schulen nach Bern» erwerben Schüler auf spielerische Art und Weise Kenntnisse über das politische System der Schweiz. Aus finanziellen Gründen steht dieses Projekt nun aber auf der Kippe. Die Walliser Nationalrätin Viola Amherd setzt sich für dessen Erhalt ein.
«Wichtiges Projekt droht zwischen Stuhl und Bank zu fallen», twitterte die Walliser Nationalrätin Viola Amherd vergangene Woche. Sie spielt damit auf das Projekt «Schulen nach Bern» an, das laut «NZZ»-Berichterstattung vor einer ungewissen Zukunft steht.
Das Projekt vermittelt politische Bildung in Form eines Planspiels und wurde von der ehemaligen Berner Regierungsrätin Dora Andres ins Leben gerufen. Sie hat dazu den Verein «Schulen nach Bern» gegründet. Das Spiel simuliert den Weg einer Volksinitiative - von der Lancierung bis zur Abstimmung im Nationalratssaal.
Es geht dabei nicht allein um die Vermittlung von Faktenwissen, sondern darum, das Interesse der Jugendlichen an der Politik zu wecken. Jährlich werden fünf Projektwochen mit fünf bis sechs teilnehmenden Klassen durchgeführt. 500 bis 600 Jugendliche nehmen daran teil.
Ungewisse Zukunft
Wie es mit dem seit 2009 durchgeführten Projekt weiter geht, ist nun aber ungewiss. Bisher wurde es durch Stiftungen, Gelder aus kantonalen Lotteriefonds und Unkostenbeiträge der Schüler finanziert.
Etwas über 300 000 Franken kostete die Durchführung von fünf Projektwochen laut «NZZ» im Jahr 2012. Weiter heisst es, dass ab 2016, wenn die Finanzierung über Stiftungen und Lotteriefonds endet, rund 180 000 Franken fehlen. Die Stiftungen seien der Ansicht, dass Bund, Kantone oder Gemeinden nun einspringen müssten.
Viola Amherd liegt das Projekt «Schulen nach Bern» am Herzen, wie sie gegenüber 1815.ch beteuert: «Ich engagiere mich stark für Kinder- und Jugendförderung. Dazu gehört für mich auch die politische Bildung. Man sagt ja immer, die Jungen würden sich zu wenig interessieren; aber von nichts kommt auch nichts. Zudem war ich selber einmal als Nationalrätin dabei und war positiv überrascht und begeistert, wie gut die Jugendlichen ihre Rollen spielten.»
Einstufung als ausserschulisches Projekt
Im September wollte Amherd den Bundesrat mit einer Motion dazu veranlassen «Schulen nach Bern» als ausserschulisches Projekt einzustufen. Auf Grundlage des Kinder- und Jugendförderungsgesetzes könnte es der Bund dann finanziell fördern. 74 Mitglieder des Nationalrats haben die Motion mitunterzeichnet.
Der Bundesrat allerdings wollte nicht darauf eintreten. Die Begründung dafür: Das Projekt leiste zwar einen wertvollen Beitrag an die politische Bildung, es handle sich jedoch um ein schulisches Projekt, dessen Unterstützung durch den Bund aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei.
Für Viola Amherd ist diese Absage unverständlich. Beim Projekt «Schulen nach Bern» stünden die Klassen zwar unter der Aufsicht ihrer Lehrer und Schulen und es finde in der Unterrichtszeit statt. «Die jeweiligen Klassen und Schüler machen aber freiwillig mit, es ist kein obligatorischer Anlass. Aus diesem Grund könnte man das Projekt durchaus als ausserschulisch einstufen», so Amherd.
Im Januar will sich die Nationalrätin mit dem Verein «Schulen nach Bern» treffen, um eine Lösung für die zukünftige Finanzierung zu finden.
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Kommentare
Cornelia - ↑0↓0
Bravo Viola Amherd! Bin mit ihnen gleicher Meinung.
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