Informationsabend zum Thema «Energieeffizienz in Kirchen»
«25 Franken pro Jahr und Sitzplatz»
Die Beheizung alter und schlecht isolierter Gebäude verbraucht häufig zu viel Energie. So gelten etwa Kirchen, deren Energieverbrauch jährliche Kosten von bis zu 65'000 Franken verursachen können, als regelrechte «Energiefresser».
Wie Dionys Hallenbarter von energieregionGOMS erklärt, «sind Kirchen grosse Strom- und Energieverbraucher». Ein Grossteil der sakralen Bauten in unserer Region wurde zu einer Zeit erstellt, als «Heizen» noch kein Thema gewesen sei. «In der Regel sind unsere Kirchen nicht isoliert und verbrauchen dadurch viel Energie.» Regelmässiges Heizen und Auskühlen im Winterhalbjahr beeinflusse zudem das Innenklima und verursache Probleme beim Erhalt der Kulturgüter und des Baus selbst.
Hohe Kosten senken
Der grosse Energieverbrauch der Kirchengebäude belastet, wie Hallenbarter hervorhebt, nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie. So würden sich die jährlichen Kosten gemäss einer Erhebung des Vereins «oeku» zwischen 5'000 und 65'000 Franken bewegen, was durchschnittlich 25 Franken pro Jahr und Sitzplatz ausmacht. «Eine Menge Geld, die man mit geschickten Massnahmen reduzieren kann», so Hallenbarter.
Da Kirchen oftmals wertvolle Kulturbauten darstellen, können diese nicht einfach isoliert werden, wie etwa ein Einfamilienhaus. «Es sind andere Massnahmen gefragt, um den Energieverbrauch zu verringern und aufgrund Schimmelgefahr und Luftfeuchtigkeit das Klima in den Kirchen nicht zu verschlechtern.» Solche Massnahmen können etwa messtechnischer Art sein oder durch alternative Heizsysteme und spezifisches Isolieren umgesetzt werden. «Jede Kirche ist als Einzelfall anzusehen und so sind auch Lösungen für jede Kirche individuell anzugehen.»
Informationsabend zum Thema
Die Optimierung der Energieeffizienz und Sanierungen bei jahrhundertealte, oftmals geschützten und in der Regel schlecht isolierten Gebäuden, wie es Kirchen sind, stellen auch im Oberwallis eine grosse Herausforderungen dar. Wie Hallenbarter erklärt, hat sich bei einer Recherche zum Thema gezeigt, dass Vorzeigebeispiele im Oberwallis eher sehr spärlich gesät seien. Am Freitag, den 25. April 2014 um 18.00 Uhr (Pfarreizentrum Brig) zeigen deshalb erfahrene Fachpersonen im Bereich Energie gangbare Wege auf und stellen einige gelungene Beispiele vor.
Die Veranstaltung wird von der energieregionGOMS, der BKW Wallis AG und dem Verein oeku Kirche und Umwelt organisiert. Sie richtet sich an Gemeindevertreter, Kirchenräte, Sakristane, Kirchenvogte, Baufachleute und andere Interessierte. Weitere Informationen zum Anlass lassen sich online unter www.energieregiongoms.ch oder direkt im Flyer finden.
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