Waffen | Waffenboom in der Schweiz
Immer mehr Schweizer bewaffnen sich
Wer in der Schweiz eine Schusswaffe will, braucht einen Waffenerwerbsschein. Der Andrang ist riesig, wie Zahlen aus allen Kantonen zeigen. Auch im Kanton Wallis hat die Nachfrage zugenommen.
Die Schweizer Bevölkerung rüstet auf, wie eine Erhebung der Zeitung «SonntagsBlick» zeigt. Schweizweit gingen im vergangenen Jahr 29'146 Gesuche für einen Waffenerwerbsschein ein. Das sind 17 Prozent mehr als 2014. Am stärksten stieg die Nachfrage in Obwalden (49 Prozent), Luzern (34 Prozent) und Zug (33 Prozent). Im Kanton Wallis stieg das Interesse im letzten Jahr um 20 Prozent. Es wurden insgesamt 1389 Gesuche verzeichnet. Am meisten Gesuche pro Einwohner reichten die Aargauer ein.
St. Gallen oder Baselland gaben gegenüber «SonntagsBlick» auch laufende Zahlen von 2016 bekannt – es zeichnet sich auch in diesem Jahr eine weitere Steigerung ab. Auch die Verkaufszahlen steigen. Daniel Wyss, Präsident des Schweizerischen Büchsenmacher- und Waffenfachhändlerverbands, hat bei verschiedenen Anbietern nachgefragt. Diese würden gemäss Wyss viel mehr Waffen als sonst verkaufen. Zum Teil sei der Umsatz seit Jahresbeginn um 25 Prozent gestiegen. Die Kunden kämen vorbei, weil sie Angst vor Terrorattacken hätten und sich schützen wollten.
Das sei eine gefährliche Entwicklung, warnen Experten. «Sich selber zu bewaffnen, bringt nicht mehr Sicherheit. Im Gegenteil, es bringt mehr Gewalt und mehr Tote», sagt Ortwin Renn, Risikoforscher an der Universität Stuttgart. Auch Beat Villiger, Vizepräsident der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD), ist skeptisch: «Man kann niemandem verbieten, legal eine Waffe zu erwerben», wird er im «SonntagsBlick» zitiert. «Aber das ist keine Lösung gegen den Terror.» Villiger betont: «Es entspricht nicht dem Rechtsstaat, die Sicherheit auf eigene Faust durchzusetzen. Dazu gibt es Organisationen wie die Polizei.»
pan
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Kommentare
Soleil - ↑2↓2
Leider mit den ganzen Flüchtlingen und Migranten ist unsere Schweiz nicht mehr das sichere Land das wir liebten. Unsere Politiker sollten ein bisschen auf das Volk hören und die Grenzen kontrollieren.
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Alexius - ↑25↓7
Ich glaube nicht dass es nur am Terrorismus liegt. Die Einbruchsraten sind in den letzten Jahren auch extrem nach oben geschossen (offenen Grenzen sei Dank). Ich habe mit auch ein paar Waffen zugelegt. Lieber eine Waffe haben und nicht brauchen als keine Waffe zu haben und eine brauchen!
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fritz - ↑4↓3
Waffen zum Selbstschutz.....so ein Blödsinn.
Wenn der Einbrecher kommt, sagst du ihm: Bitte einen Moment, muss schnell den Schlüssel zum Waffenschrank holen.