Glaziologie | Schweizer Gletschermessnetz
Monitoring der Schweizer Gletscher für Zukunft gesichert
Die systematische Beobachtung der schrumpfenden Schweizer Gletscher ist langfristig gesichert. Für rund 400'000 Franken jährlich kann die über 140-jährige Messreihe weitergeführt und via Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Eine entsprechende Vereinbarung haben Vertreter des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) sowie der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) am Donnerstag in Bern unterzeichnet.
Mit GLAMOS (Glacier Monitoring in Switzerland) besitzt die Schweiz eines der ältesten Gletschermessnetze der Welt. 1874 wurde mit der Vermessung des Rhonegletschers begonnen. Heute werden jährlich über 100 Gletscher anhand verschiedenster Parameter überwacht.
Die bisherigen Ergebnisse hätten zu einer einzigartigen Datenbasis über Gletscherveränderungen in der Schweiz beigetragen, teilten die beteiligten Institutionen mit. So zeigten die Messungen 2015 auf, dass vor allem die Gletscher im Berner Oberland und im Wallis unter der Sommerhitze gelitten haben. Zum Teil wurden kürzlich extreme Dickenverluste von über 2,5 Meter gemeldet.
Web-basiertes Gletscherportal
Die Messdaten, die von verschiedenen Partnern geliefert und auf einer Plattform zusammengeführt werden, können nach den Angaben der GLAMOS-Betreiber auch als Klimaindikator verwendet. Künftig sollen sie zudem der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Das web-basierte Gletscherportal wird unter www.cryosphere.ch ab 2016 schrittweise aufgebaut.
Zuständig für die Koordination und die strategische Planung von GLAMOS ist die Expertenkommission für Kryosphäre der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (EKK/SCNAT). Operativ wird GLAMOS von den zuständigen Institutionen an der ETH Zürich und den Universitäten Freiburg und Zürich geleitet. Auch kantonale Fachstellen und Dritte tragen zur Datenerhebung bei.
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