Tourismus | Hoteliers setzen vermehrt auf den Winter
Mehr Berghotels schliessen im Sommer
Der teure Franken zwingt viele Berghotels dazu, den Betrieb im Sommer zu schliessen und sich auf den Winter zu konzentrieren. Das könnte längerfristig Probleme bei der Grundversorgung vor Ort mit sich bringen.
Das 4-Sterne-Superiorhaus Waldhotel in Davos ist nicht das einzige Hotel, das seine Türen auf diesen Sommer hin ganz geschlossen hat und erst im Winter wieder öffnet, schreibt die «Sonntagszeitung». Auch die Jugendherberge Soldanella in Klosters hat ihre Pforten in den heissen Monaten geschlossen – erstmals seit der Eröffnung im Jahr 1989. «Die Buchungsstände sahen sehr schlecht aus», erklärt Oliver Kerstholt, Sprecher der Schweizer Jugendherbergen, gegenüber der Zeitung.
Auch im Wallis hätten sich eine Reihe von Betrieben dazu entschlossen, während der Sommersaison zu schliessen. Es fehlen Gäste: Laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich gehen die Logiernächte diesen Sommer im Kanton Graubünden um 3,4 Prozent, im Wallis gar um 4,5 Prozent zurück. Vor allem Gäste aus dem Ausland bleiben aus. Schweizweit werden gut 10 Prozent weniger Logiernächte von deutschen Gästen erwartet. Im Wallis kämpfen die welschen Hotelier auch gegen die Konkurrenz aus Frankreich, wo «die Angebote seit dem 15. Januar mindestens 15 Prozent billiger sind», wie Hotelbesitzerin Carole Perrin in Les Crosets betont.
Ob dieser Entwicklung läuten bei Schweiz Tourismus die Alarmglocken. Laut Direktor Jürg Schmid kann der Trend zu Sommerschliessungen fatale Folgen haben, da eine Abwärtsspirale zu befürchten ist. Denn in vielen Destinationen ist der Sommertourismus notwendig, um die Grundversorgung mit Detailhandel, ÖV oder etwa auch mit Poststellen sicherzustellen. «Sinkt in einer Destination das Angebot an Shopping, Gastronomie oder die Verkehrserschliessung, so ist in der Folge auch der lukrative Winter in seiner Attraktivität deutlich betroffen», betont Schmid in der «Sonntagszeitung».
pmo
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Kommentare
Toni - ↑1↓0
Viele werden die Türe auch nie wieder aufsperren.
Lohnt doch nicht mehr.
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Bernd - ↑4↓1
Kann man doch niemandem verdenken, wenn er einen großen Bogen um die Schweiz macht.
Wenn die Bevölkerung politisch und gesellschaftlich derart aggressiv gegenüber Fremden auftritt, ist es doch aberwitzig auf Fremde als zahlende Gäste zu hoffen. Das müsste einem doch irgendwann mal dämmern, selbst wenn man nicht viel mehr als sein eigenes Tal im Leben gesehen hat.
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Alexius - ↑5↓2
Wie hoch war der Euro einmal, so 1.50 oder 1.60? Und jetzt so ein Theater weil er um 15 Rappen gefallen ist? Ist wohl wieder eine Masche der geizigen Unternehmer um Personal loszuwerden um nich mehr Umsatz zu kreieren. Nimmt mich wunder wann die Lonza mit dieser Lügerei auch anfängt.
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Renate - ↑0↓1
Genau Alexius, die schwimmen alle im Geld.
Deswegen sind die Betriebe auch alle so heruntergekommen!
Tétaz Myriam - ↑0↓0
la baisse du tourisme en été date d'avant le franc fort et coïncide, comme par hasard, avec l'invasion des VTT! Grisons et Valais étaient le paradis des randonneurs. Ils ne le sont plus. Avec casque intégrale, survêtement pare-choc et maintenant vélos électriques, les VTT dévalent les sentiers les plus étroits, raides, exposés sans même une sonnette pour avertir les marcheurs. Donc les retraités et les familles avec enfants qui louaient hôtels et appartements de vacances en été et, dans le cas des retraités, prolongeaient la saison hors vacances scolaires, renoncent.
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Petsch - ↑7↓2
Was ich bis heute net verstehe, das man immer noch vom Massentourisimmus hier Lokal und in der Schweiz träumt... Grauenhaft...
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Regular Bellwald - ↑2↓0
Was schwafeln sie für einen Unfug. Bei uns stehen die Zimmer LEER!
Silvan - ↑1↓13
Es lebe die Industrie. Und es sterbe der Tourismus. Juhe. Ce la vie.
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Simon R. - ↑4↓0
Welche Industrie, Silvan??